"Hier gibt es Akten, die von Glück zeugen,
wo viele sparen und Guthaben angesammelt sind.
Hier finden wir aber auch Unternehmen, die gescheitert sind.
Wir können die Kriege nachvollziehen und
können auch die guten Zeiten nachvollziehen.
Das ist Geschichte der Sparkasse."
Claus Friedrich Holtmann †
ehem. Geschäftsführender Präsident des OSV
anlässlich seines Besuches
im historischen Archiv der Erzgebirgssparkasse
Das große Verdienst der Gründer der ersten Sparkassen war, dass sie den Kampf gegen die drohende Armut aufgenommen hatten. Sie setzten auf den Sparwillen, der in jedem verantwortungsbewußten Menschen schlummert und der durch die Gelegenheit zum Sparen und durch den materiellen Anreiz der Verzinsung geweckt wird. Leicht war die Gründung einer solchen Sparkasse allerdings ganz und gar nicht. Da reichte soziales Pflichtgefühl allein nicht aus, dazu bedurfte es Mut und Entschlossenheit.
Es spricht für die Sparkassen, dass sie gerade in der Zeit wirtschaftlicher Not gegründet wurden, im Gegensatz zu Industrie- und Handelsgründungen, die gewinnorientiert in wirtschaftlichen Hochzeiten entstanden sind. Im Verlauf seiner zweihundertjährigen Geschichte hat das deutsche Sparkassenwesen bis in unsere heutige Zeit gerade in wirtschaftlichen und sozialen Notzeiten besonders starke Impulse erhalten.
Im historischen Archiv der Erzgebirgssparkasse lagern Akten aus 175 Jahren Geschichte der erzgebirgischen Sparkassen.
Zum Weltspartag 2014 waren von den geschätzten rund 1000 laufenden Metern Dokumenten, 420 laufende Meter archiviert und in einem Findbuch im Computer registriert. Aber noch warten ungezählte Akten darauf aufgearbeitet zu werden und es werden in der Fülle von ungeöffneten Kartons und Behältern sicher noch viele Dokumente auftauchen, die zur Aufarbeitung der Sparkassengeschichte in Deutschland beitragen werden.